Aufzeichnung

Kinderrechtebasierte Demokratiebildung – ein essenzieller Baustein für die Zukunft

Demokratie ist eine der wichtigsten gesellschaftlichen Werte und beginnt nicht erst im Erwachsenenalter – sie muss erlernt und gelebt werden. Beim Impulstag Demokratiebildung stellte Janine Prüfer vom Deutschen Kinderhilfswerk einen spannenden Ansatz vor: kinderrechtebasierte Demokratiebildung. Der Vortrag beleuchtete, wie Kinderrechte als Grundlage für Demokratiebildung genutzt werden können und warum dies besonders im Grundschulalter von zentraler Bedeutung ist.

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Was ist kinderrechtebasierte Demokratiebildung?

Kinderrechte, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind, bieten eine ideale Grundlage, um demokratische Prinzipien schon früh zu vermitteln. Demokratiebildung bedeutet nicht nur, Wissen über politische Institutionen oder Prozesse zu vermitteln, sondern auch Teilhabe, Eigenverantwortung und Kooperation aktiv zu fördern.

Janine Prüfer betonte, dass Demokratiebildung drei zentrale Dimensionen umfasst:

  1. Demokratie als Bildungsgegenstand: Wissen über demokratische Institutionen, Regeln und Kinderrechte wird altersgerecht vermittelt.
  2. Demokratie als Bildungsstruktur: Der Unterricht wird so gestaltet, dass er Partizipation und Selbstständigkeit fördert.
  3. Demokratie als Erfahrung in der Schulkultur: Kinder sollen in Gremien wie Klassenräten oder Schüler*innenparlamenten mitwirken und demokratische Prozesse erleben.

 

Warum im Grundschulalter beginnen?

Studien zeigen, dass Kinder schon früh die Grundlagen für demokratisches Handeln erlernen sollten. Laut dem Kinderreport wünschen sich 73 % der Kinder und Jugendlichen, dass demokratische Spielregeln in Kita und Schule vermittelt werden, und 57 % fordern eine stärkere Verankerung von Politik und Gesellschaftsthemen in der Grundschule.

Im Grundschulalter begegnen Kinder erstmals bewusst unterschiedlichen sozialen, kulturellen und sprachlichen Hintergründen. Dies bietet eine wertvolle Gelegenheit, demokratische Kompetenzen zu fördern – etwa durch das Verhandeln von Interessen und das Erlernen von Empathie. Demokratiebildung wirkt auch präventiv gegen Rassismus, Gewalt und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.

Praxisbeispiele und Materialien

Janine Prüfer zeigte im Vortrag praxisnahe Ansätze und Studien, die die Wirksamkeit kinderrechtebasierter Demokratiebildung belegen. Beispiele wie Klassenräte, in denen Kinder ihre Meinungen äußern und gemeinsam Entscheidungen treffen können, verdeutlichen, wie Partizipation im Schulalltag gelingen kann. Zudem empfahl sie Materialien des Deutschen Kinderhilfswerks, die Fachkräfte bei der Umsetzung unterstützen.

Fazit:
Kinderrechtebasierte Demokratiebildung ist mehr als nur ein pädagogisches Konzept – sie ist eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Indem wir Kindern von klein auf zeigen, dass ihre Stimme zählt, legen wir den Grundstein für eine zukunftsfähige, demokratische Gesellschaft. Wie Oskar Negt bereits sagte: „Demokratie ist die einzige Staatsform, die erlernt werden muss.“

 

Diese Videokapitel sehen Sie in unserer Aufzeichnung:

  • Herzlich willkommen zum Impulstag
  • Einführung: Kinderrechtebasierte Demokratiebildung
  • Vorstellung Janine Prüfer und ihrer Arbeit
  • Agenda des Vortrags
  • Warum Demokratiebildung im Grundschulalter wichtig ist
  • Prävention durch Demokratiebildung
  • Demokratiebildung als Kinderrecht (Artikel 29 UN-KRK)
  • Förderung sozialer Kompetenzen im Grundschulalter
  • Die drei Dimensionen der Demokratiebildung
  • Kinderrechte als Grundlage für Demokratiebildung
  • Abschluss und Einladung zur Austauschrunde

 

Auch interessant für Sie zum Thema Demokratiebildung sind die Aufzeichnungen der Vorträge des Akademie-Events „IMPULSTAG Demokratiebildung“:

 

 

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Janine Prüfer
Ihre Referentin

Janine Prüfer

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Fachbereich Qualifizierung des Deutschen Kinderhilfswerks ist Janine Prüfer auch in... weiterlesen

Zusätzlich zu ihrer Tätigkeit im Fachbereich Qualifizierung des Deutschen Kinderhilfswerks ist Janine Prüfer auch in der Forschung des Kompetenznetzwerks Demokratiebildung im Kindesalter involviert. In diesem Zusammenhang koordiniert sie Forschungsprojekte, die sich mit Themen wie der Verankerung kinderrechtebasierter Demokratiebildung im Primarbereich und Demokratiebildungsprozessen im Übergang von der Kita zur Grundschule befassen.

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